Gran Noir
GRAN NOIR sind zwischenzeitlich fünf Freunde: Nilson, Matt, Rey, Sandro und Pasquale. Matt und Rey entschieden in einer bitterkalten Januarnacht in Peking bei zuviel Bijou (Reisschnaps) auf den Rat eines französischen Barbesitzers und Tourmanagers nach acht Jahren Abstinenz gemeinsam Musik zu machen. Ein Jahr lärmiger Sessions der Multiinstrumentalisten folgte und brachte sie in einer schwülen Sommernacht an einer kühlen Bierquelle mit dem Drummer Nilz zusammen, der voller Begeisterung noch am selben Abend auf die ollen Felle eindrosch, als gäbe es kein Morgen. Entscheidend sollte das Aufeinandertreffen ein halbes Jahr später mit dem Bassmann Sandro werden, der urplötzlich im Bunker stand und ohne ein Wort zu sagen seine Finger Wund spielte, so zum Inventar und schliesslich zur Combo zählte. Weitaus kurioser komplettierten sich die Herren mit dem pausierenden von Leidenschaft gefüllten Sänger P., dessen Aufmerksamkeit sie nur durch öffentliche Kniefälle, wolfartiges Heulen und Gruppenumarmungen gewinnen konnten. - Peng! Der Startschuss zum Entern der Weltmeere war gefallen.
GRAN NOIR lassen uns an ihrer aus innerem Antrieb und spürbarer Dringlichkeit hervorquellenden Spielfreude teilhaben. Basis des bildlich von leeren Wüsten, fernen Planeten, endlosen Meeren und überwältigenden Bergpanoramen geprägten Sounds, welcher zwischen Stoner-Punk, Psycho-Core und Indy-Rock anzusiedelnd ist, bilden massive sich konkurrierende und zugleich verdichtende Gitarrenwände - durchzogen von aufblitzenden Melodieperlen, einem drückenden Bass und fordernden Drums. Die teils schwebenden teils mitgehenden Gesangslinien bilden einen Kontrast zur dichten Musik - jedoch keineswegs einen Widerspruch, sondern eine in der Gesamtheit aufgehende Notwendigkeit eines in sich geschlossenen Klangbildes.
GRAN NOIR vermitteln uns in ihren Songs Geschichten, die in einer abstrahierten Form Fragen im Spannungsfeld zwischen Natürlichkeit und Künstlichkeit aufwerfen. Thematisch mehrdimensional verankert in unserer gegenwärtigen, sich fortschreibenden Zivilisation finden sie inhaltsschwer ihre emotionalen Höhepunkte zwischen Schrecken, Hoffnung und Glück.