The Ocean Collective & Abraham im Fri-Son

The Ocean Collective bezeichnet das Zusammenwirken diverser Musiker*innen um die Figur Robin Staps, welcher Anfang Nullerjahre nach Berlin gezogen war, um Teile einer stillgelegten Alufabrik in Oceanworld zu verwandeln. Heisst Übungsraum, Studio und Wohnstätte zugleich. Waren die Berliner Jahre geprägt von Experimentiergeist und unzähligen Personalwechseln, fand das Kollektiv im Laufe der Jahrzehnte mehr und mehr zu einer Art inneren Ruhe. Bildgewaltig vertonen The Ocean den evolutiven Atem der Erde, wogegen Mensch klein und winzig gerät. Ihr Sound reichtvon verspielt mäandrierend hin zu eruptiv wuchtig wütend (ganze Berge in zeitenlose Tiefen reissend).

Abrahams Stil mag als zermahlen floydesk bezeichnet werden, wobei die Lausanner der Ausweglosigkeit menschlicher Existenz nicht den Funken einer Hoffnung zugestehen. Die Instrumentierung wirkt entsprechend rau, grob fast schon, wobei mehrheitlich düstere Gefühlslagen erzeugt werden, die du im Übrigen nur allzu gut kennst - in der Regel jedoch zu vermeiden trachtest. Auf Look, here comes the dark! (2018, Pelagic Records) wird denn Endzeitepos mit sicherem Finale aufgeführt, was auf Débris de mondes perdus (2022, Pelagic Records) konsequent Aufnahme findet.


Als Fazit verbleibt dir nicht viel mehr, als ruckzuck ein Ticket zu erstehen.


(Text: claude@heavymetal.ch, 21. Januar 2023)


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