HeAvYmeTaL.ch Festival am 1. April 2023

Damit du dir ein profundes Bild machst, stellen wir die Akteure gleich einzeln vor. Natürlich in alphabetical Order...


Abraham: Enter our wonderful world...

Abraham machen sich ennet des Röstigrabens eher rar, weshalb wir uns glücklich schätzen, sie an unserem Festival begrüssen zu dürfen.Denn was die Lausanner akustisch fabrizieren, ist in der Tat kaum in Worte zu fassen. Von schleppendem Doom über atmosphärischen Sludge hin zu schwärzesten Metall decken sie eine überaus breite Palette ab, was gemeinhin mit der Etikette «Post» versehen wird. Dass Abraham bei Robin Staps (The Ocean) hauseigenen Label Pelagic Records untergekommen sind, spricht nur für sich.

Auf ihrem Album Look, here comes the dark! (2018, Pelagic) wird in cineastischer Manier der Niedergang einer verworfenen Zivilisation bespielt. Ein Drama in vier Akten, welches auf Débris de mondes perdus (2022, Pelagic) konsequente Weiterführung erlebt. Die Musik der Vier kommt dicht und extremintensiv daher. Also bestimmt mal kein Disney Metal, der erstens dich super unterhalten will, zweitens noch Happy End auf Silbergeschirr serviert. Sie schaffen es, dem grossen, unausweichlichen Moment (etwa des Niedergangs) einen kleinen, von mir aus subjektiv-hoffnungserfüllten, entgegenzuhalten, worin unweigerlich du dich wiederfindest. Eine Wahl bleibt dir im Übrigen sowieso nicht.

ColdCell: Absage!!!

ColdCell haben leider, aus aus bandinternen Gründen leider absagen müssen. Als gleichwertiger Ersatz erklärten sich Abraham (siehe oben) bereit, den Weg nach Zürich unter die Räder zu nehmen.



Heathen Heretic: Die jungen Wilden

Heathen Heretic vertreten Zürcher Musikschaffen, wobei sie sich der weit offenen Black’n’Death Kiste bedienen. Auch wenn die Sparte sich in den letzten vier Jahrzehnten recht dicht belegen liess, gelingt es den Fünfen, ein gutes Mass an Eigenständigkeit einzuflechten. Ihre CD The Blessings of Fire and Darkness entstand in Eigenregie und kann recht unkompliziert über die Website der Band bezogen werden. Ihr erster Auftritt übrigens fand vor ziemlich genau einem Jahr am Winterfestival von MehSuff statt.



Malphas: Occult Propaganda

Malphas aus der hiesigen Schwarzmetallszene wegzudenken, geht eigentlich gar nicht. Nebst intensen Liveauftritten trumpften sie mit Divinity‘s Fall (2022, Folter Records) nach fünf Jahren Studioabsenz mit einem Album auf, welches Zeichen setzte (siehe Review  von HeAvYmeTaL.ch HIER). Besonders gespannt bin zumindest ich auf die kürzlich dazu gestossene Sängerin A. Tlemati. Der Gig am HeAvYmeTaL.ch Festival markiert denn auch gleich den Start ihrer nächsten Tournee, also sind wir mal doppelt gespannt!



Rorcal: Happiness sucks

Mit Rorcal beehrt uns eine Truppe aus der französischen Schweiz, deren künstlerisches Schaffen weit über die Grenzen klassischen Schwarzmetalls hinausreicht. Dass sie dem Hummus-Katalog angehören, spricht ohnehin für sich. Auf keinen Fall jedoch erwartet dich Wohlfühlkino, denn die Genfer ziehen dich gnadenlos hinein in das düster-Konzeptuelle ihrer Klangwelt, was gewaltig schauerlich erhebend quälend erlösend dicht, vor allem aber EINDRINGLICH dir entgegen schlägt. Für mich eine der spannendsten interkantonalen Bands.



(Text: C. Sturzenegger, aktualisiert 09.03.2023)


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